Unicon X
Unicon X. Was ist das überhaupt? Das ist eine "Einrad-Convention"
(engl.: unicycling convention). Da treffen sich Einradfahrer/innen aus der
ganzen Welt und zeigen, was sie schon alles können. Dieses Jahr findet die
10. (dafür steht das X) Einrad-Convention in Peking vom 2. bis 10. August
statt.
Geschichtliches
Wer hat eigentlich das Einrad erfunden? Tja, das ist eine Frage, die bis heute
noch nicht ganz geklärt ist. Aber wahrscheinlich ist die Idee vom
Einradfahren auf Unfälle mit dem normalen Fahrrad
zurückzuführen. Das sogenannte Tretkurbelfahrrad, das 1861 von
Michaux erfunden wurde, besaß ein großes Vorderrad und ein etwas
kleineres Hinterrad. Die Tretkurbeln waren damals noch starr am vorderen Rad
befestigt. Wenn nun der Fahrer nicht vorsichtig genug bremste (die einzigen
Bremsen waren eben diese Tretkurbeln), dann hob sich das Hinterrad und der
Fahrer lag auf der Straße... . Einigen Leuten gelang es jedoch, auf dem
Rad zu bleiben. Sie mussten dann zwangsläufig nur mit dem Vorderrad fahren.
Die Idee des Einradfahrens war damit geboren. John Hobby erfand dann
schließlich das Einrad, indem er das überflüssig gewordene
Hinterrad wegließ und die Lenkstange durch den Sattel ersetzte.
Heute gibt es neben diesem "Ur"-Einrad noch einige interessante
Varianten: Zum Beispiel das Hocheinrad mit dem Namen "Giraffe", das
Dreiradeinrad (hier sind drei Räder übereinander angebracht) und
das "Impossible". Es besteht nur aus einem Rad und einer
Achsenverlängerung auf beiden Seiten. Man steht dann auf der Achse und
muss das Rad mit den Händen antreiben.
Zum Material
Einräder unterscheiden sich in Preis, Qualität und Sicherheit
für den Fahrer. Gute Einräder gibt's ab 200DM. Gängige
Größen liegen zwischen 20" und 24". Mit kleineren Rädern
kann man engere Kurven fahren, mit größeren Rädern kann man
dagegen schneller fahren. Für den Anfang reicht aber ein 20"-Rad gut aus.
Die Qualität sollte man aber auch nicht außer acht lassen. Gute
Räder haben zum Beispiel mindestens 36 Speichen. Aber lass dich am besten
vom Fachhandel beraten.
Reifendruck & Sattelhöhe
Viele Einradfahrer/innen pumpen ihre Reifen sehr stark auf: meist ca. 50%
mehr als auf dem Reifen als maximaler Wert angegeben ist. Mit einem gut
aufgepumpten Reifen fährt es sich auf der Straße auf jeden Fall
leichter.
Deine Sattelhöhe kannst du folgendermaßen herausfinden: Stell
dich vor dein Einrad und schiebe den Sattel unter den Po. Du solltest jetzt
mit gestrecktem Bein den tiefsten Punkt der Pedale mit deiner Ferse erreichen.
Noch ist dein Knie durchgestreckt. Setze deinen Fußballen auf das Pedal.
Dein Bein ist nun leicht gebeugt. Dies gilt als die bequemste Einstellung
zum Fahren. Falls du dich aber nicht sicher genug fühlst, kannst du
denn Sattel auch etwas niedriger einstellen. Probier's aus!
Oben bleiben (und erstmal raufkommen)
Auch wenn du es dir anfangs nicht vorzustellen wagst, aber die ersten
Erfolgserlebnisse stellen sich doch sehr schnell ein. Na, zunächst
einmal, musst du erst mal auf das Rad aufsteigen (Aha). Deinem Bedürfnis,
dich festzuhalten und somit zu sichern, kannst du folgendermaßen
entgegenkommen: Du kannst dich entweder mit einer Hand an einem Zaun
festhalten, dich mit dem Rücken an eine Wand lehnen oder stütze
dich einfach an den Schultern von 1 oder 2 geduldigen Helfern ab.
Beim Aufsteigen ist es wichtig, dass der erste Fuß auf das untere,
dir nähere Pedal gestellt wird (etwa 45° zum Boden). Aus dieser
Ausgangsposition, also ein Fuß auf dem Boden, den Sattel zwischen
den Oberschenkeln, drückst du dich auf das Rad. Durch den ausgeübten
Druck auf die Pedale schiebt sich das Rad, wie von selbst (na... ja...) nach
oben, und du sitzt im Sattel.
Nun sitzt du fest im Sattel und ... oh, je ..., das blöde Ding macht
sich selbständig: Es rollt unter deiner Last unentwegt nach vorn oder
hinten oder dreht zur Seite weg. Gib nun etwas Druck auf die Pedale und
steuere entgegen.
Rolle nun, eventuell mit Hilfestellung, leicht
vor und zurück und versuche eine halbe, später eine ganze
Radumdrehung auszuführen. Mit der Zeit werden deine Bewegungen
immer gleichmäßiger und "runder".
Wenn du noch nicht heruntergefallen bist, steige wie folgt ab: Lehne dich
etwas zurück, übe Druck auf das hintere Pedal, stelle den vorderen
Fuß auf den Boden und halte dabei den Sattel vorne fest. Übe den
Auf- und Abstieg. Wenn du beide einigermaßen sicher beherrschst, hast du
Starterlaubnis!
Fahre mit Hilfestellung oder an einer Wand entlang immer hin und her, bis du
dich sicher genug fühlst. Entferne dich immer mehr von der Wand, bis
du schließlich so weit bist und frei geradeaus fahren kannst.
Für das Ganze brauchst du zwar etwas Geduld, aber du wirst sehen:
Es lohnt sich! Also: Habe Lust und keinen Frust!
Übrigens: Bei der VHS Münsingen gibt es 2mal im Jahr einen
Einradkurs.
Weitere Übungsvorschläge:
- Freies Aufsteigen
- Kurven fahren
- Pendeln (auf der Stelle fahren)
Für diejenigen, die schon etwas fortgeschritten sind:
- mit einem Fuß pendeln
- mit einem Fuß fahren
- während dem Fahren/Pendeln mit Bällen oder Keulen jonglieren
- springen
- rückwärts fahren
- "Wheel-Walking"