Zunächst muss das DSL-Modem mit der zweiten Netzwerkkarte verbunden werden. Die zweite Netzwerkkarte ist bereits wie oben beschrieben konfiguriert (IP-Adresse: 192.168.22.1). Um den DSL-Anschluss zu konfigurieren, werden drei Pakete benötigt, die mit apt-get install pppoe pppoeconf pppstatus installiert werden.
Eine weitere Voraussetzung für den DSL-Zugang sind bestimmte Treiber, die als Kernel-Module geladen werden können. Es wird auf jeden Fall das Modul ppp_async benötigt. Das Modul pppoe wird nicht benötigt; die Aufgabe dieses Treibers wird von der DSL-Software übernommen.
Nach der Installation der Software-Pakete startet automatisch das Programm pppoeconf; falls nicht, muss es manuell gestartet werden: einfach pppoeconf eingeben. Im ersten Dialog sollten beide Netzwerkkarten (eth0 und eth1) zu sehen sein. Das Programm sucht dann an beiden Netzwerkkarten automatisch nach einem DSL-Modem. Einfach den Schritten auf dem Bildschirm folgen.
Der Benutzername für die DSL-Einwahl wird aus den Daten von T-Online aufgebaut:
Anschlusskennung: 0001111111111
T-Online-Nummer: 22222222222
Mitbenutzer-Suffix: 0001
Daraus ergibt sich der Benutzername: 0001111111111222222222220001@t-online.de. Dann wird natürlich noch das Passwort benötigt. Die Frage, ob /etc/resolv.conf beim Verbindungsaufbau mit DNS-Servern vom Provider gefüllt werden soll, ist mit nein zu beantworten. Wir verwenden später unseren eigenen DNS-Server. Nach einigen weiteren Fragen, die wie empfohlen beantwortet werden sollten, ist die Konfiguration abgeschlossen.
Mit dem Programm pppstatus kann der Status der DSL-Verbindung abgefragt werden. Mit pon dsl-provider wird eine Verbindung aufgebaut, mit poff wieder abgebaut.
Um "dial on demand" einzurichten, also die Einwahl bei Bedarf, muss die Datei /etc/ppp/peers/dsl-provider bearbeitet werden. In "Section 2" müssen folgende zwei Zeilen stehen:
demand idle 120
Dann wird die Verbindung bei Bedarf aufgebaut und wenn 120 Sekunden lang keine Daten gesendet oder empfangen werden, wird die Verbindung getrennt.
Damit der ppp-Dämon bei Systemstart geladen wird und somit die Internetverbindung verfügbar ist, muss im Verzeichnis /etc/ppp/ mit dem Befehl ln -s ppp_on_boot.dsl ppp_on_boot ein symbolischer Link erstellt werden. Außerdem sollte in der Datei /etc/ppp/ppp_on_boot.dsl die Variable INTERFACE mit eth1 belegt sein; dies ist gegebenenfalls anzupassen.
Soll mitgeloggt werden, wann der Server online geht und wann wieder offline, muss in /etc/ppp/ip-up.d/ und /etc/ppp/ip-down.d/ jeweils ein Script installiert werden. Das erste Script heißt /etc/ppp/ip-up.d/log und muss mit folgendem Inhalt erstellt werden:
#!/bin/sh # # /etc/ppp/ip-up.d/log # logfile="/var/log/dsl-einwahl" date=`date` echo $date up >> $logfile
Das zweite Script heißt /etc/ppp/ip-down.d/log und muss mit folgendem Inhalt erstellt werden:
#!/bin/sh # # /etc/ppp/ip-down.d/log # logfile="/var/log/dsl-einwahl" date=`date` echo $date down >> $logfile
Beide Scripte werden mit chmod 755 /etc/ppp/ip-*.d/log ausführbar gemacht. In der Datei /var/log/dsl-einwahl steht dann, wann sich der Server entweder eingewählt oder ausgewählt hat.
Damit die Logdatei nicht ins Unendliche anwächst, kann noch logrotate konfiguriert werden. Dafür wird die Datei /etc/logrotate.d/dsl-einwahl mit folgendem Inhalt erstellt:
/var/log/dsl-einwahl { rotate 7 weekly compress missingok notifempty }
Jetzt wird jede Woche die Logdatei "rotiert", d.h. die Datei wird umbenannt und komprimiert. Es werden maximal 7 Dateien behalten, also man kann die DSL-Einwahl 7 Wochen zurückverfolgen.